Vereinshaus, Straßenseite
Kultur kommt in das Dorf
Jahrhunderte lang war Wolfen ein unbedeutendes kleines Bauerndorf, in dem sich die Menschen mehr schlecht als recht von einer kargen Landwirtschaft ernährten. Seit 1815 an der Grenze der preußischen Provinz Sachsen gelegen, war der Ort fern kultureller Verbindungen. Erst mit der Industrialisierung nahm die kulturelle Entwicklung ihren Lauf.
Das Theater von 1927 bis 1933
Im Sommer 1927 wurde als Ersatz für den weggefallenen Speisesaal und die Umkleideräume das Gebäude 063 errichtet und nach dessen Fertigstellung im August 1927 mit den Umbauarbeiten für das Theater begonnen. Schwerpunkt der Arbeiten war die Schaffung des "Saales für Unterhaltungsabende", wie er fortan hieß.
Das Theater von 1933 bis 1945
In der Zeit der Weimarer Republik war es gut gelungen, den "Saal der Unterhaltungsabende" weitgehend frei von politischen Veranstaltungen zu halten. Dies änderte sich mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Von nun an wurde der Saal mehr und mehr zur politischen Bühne. Die Unterhaltungsabende wurden für nationalsozialistische Zwecke missbraucht.
Kultur von 1945 bis 1950
Wenige Wochen nach der Kapitulation wurde Wolfen Teil der Sowjetischen Besatzungszone. Die Rückkehr der kulturellen Abende jedoch ließ nicht lange auf sich warten. Auf Initiative der neugegründeten Ortsgruppe der SPD kam es bereits 1946 zur Durchführung von ersten Unterhaltungsabenden. Akteure waren sowohl Berufs- als auch Laienkünstler.
"Magazin der Frau" im Theatersaal mit Heinz Quermann, 1982
Kulturarbeit von 1950 bis 1990
Es würde den Rahmen dieses kleinen historischen Abrisses sprengen, die Fülle und Vielfalt der Veranstaltungen in den Jahren zwischen 1950 und 1990 im Theater Wolfen ungekürzt wiederzugeben. Die Archive malen ein buntes Bild der unzähligen Vorstellungen, Veranstaltungsreihen und Aktivitäten, insbesondere auch der Laienspielgruppen.
Benefizgala "Tausend Sterne sind ein Dom" mit Pfarrer Dr. Göhler (evan. Kirche Wolfen), 1999
Das Kulturhaus 1990 bis heute
Die Filmfabrik, finanzieller Träger des Hauses, musste 1990 ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Im Klubhaus wurde engagiert nach Möglichkeiten gesucht, mit weniger personellem Aufwand die gleiche Arbeit weiterzuführen. Die Mitarbeiter arbeiteten mit viel Disziplin und Engagement - für alle hatte das Ziel Vorrang, dass das Haus nicht geschlossen wurde.